Streitkräftevergleich

Genf (taz) - Die Warschauer Vertragsorganisationen (WVO) haben gestern ihren bislang detailliertesten militärischen Ost-West Streitkräftevergleich veröffentlicht. Wie bereits in der taz vom Samstag (28.1.) berichtet, unterscheidet er sich in einigen wesentlichen Punkten deutlich von im November 1988 vorgelegten Angaben der Nato. Bei den Truppen im für die kommenden Wiener Verhandlungen relevanten Gebiet zwischen Atlantik und Ural geht das Dokument von einem „ungefähren Gleichgewicht“ zwischen 3,6 Millionen Nato und 3,5 WVO-Soldaten aus. Bei den vorwärts stationierten sowie den Angriffsflugzeugen wird eine 1,5fache, bei den Kampfhubschraubern eine zweifache westliche Überlegenheit festgestellt. Der WVO räumt seinen zahlenmäßigen Vorsprung bei Panzern (ca. 2:1), bei Abschußgeräten für atomare Kurzstreckenraketen (1.365 zu 88) bei Luftverteidigungswaffen, Abwehrflugzeugen und bei der Artillerie ein.

Hinsichtlich des Gesamtgebietes der beiden Militärbündnisse - also inklusive der USA, Kanadas, der UdSSR östlich des Ural und der jeweiligen Seestreitkräfte - geht der WVO von einem „ungefähren numerischen Gleichstand“ aus.