Kurden besetzen UN-Büro in Bonn

Berlin (taz) - Die UNO soll endlich Stellung nehmen zu dem Staatsterror gegen die Kurden in der Türkei. Mit dieser Forderung drangen gestern mittag 15 Sympathisanten der „Sozialistischen Bewegung Kurdistans“ in das Bonner Büro des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen und drohten, das Büro solange nicht zu verlassen, bis sie ihr Anliegen der Bonner Presse vortragen könnten. Aktueller Anlaß für die Aktion sind die laufenden sogenannten „Operationen“ der türkischen Armee in den kurdischen Gebieten. Wie die taz bereits berichtete, kam es dabei zu massiven Angriffen auf die Zivilbevölkerung.

Seit drei Wochen führt die Armee Massenverhaftungen angeblicher Sympathisanten der kurdischen Guerilla durch. Adressat der kurdischen Forderungen ist die zur Zeit in Genf tagende Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen, die auch über die Türkei verhandeln wird. Nach bisherigen Informationen der taz ist eine Verurteilung der Türkei jedoch eher unwahrscheinlich.

JG