Schönhuber Evine Dön£

■ Demonstrationen vor Schönhuber-Villa an der Ägäisküste

Die liebliche Urlaubsidylle, das Städtchen Bodrum an der türkischen Ägäisküste, sollte Franz Schönhuber künftig meiden. Bodrumer BürgerInnen demonstrierten vor der mit Swimming-Pool und Tenniscourt ausgestatteten Villa, die der rassistische „Republikaner“ in Bodrum unterhält. Schwarze Transparente wehten am Gebäude Schönhubers. „Raus mit Nazi -Offizieren“ skandierte eine Gruppe Bodrumer BürgerInnen in dem sonst kundgebungs- und demonstrationsreinen Küstenstädtchen.

Die DemonstrantInnen können sich der Solidarität der Bodrumer gewiß sein. „Ein Altnazi darf hier keinen Urlaub machen. Ich habe zu spät von der Demonstration erfahren, sonst hätte ich dran teilgenommen“, erklärte Bürgermeister Cevat Bilkic. Der Bürgermeister hat Schönhuber zur unerwünschten Person erklärt. Die Politiker der anderen Parteien - im Vorfeld der Kommunalwahlen im März schwer zerstritten - unterstützen den Kampf des Bürgermeisters und haben in Sachen Schönhuber eine Volksfront gebildet. „Einen Kriegsverbrecher, einen Menschenschlächter lassen wir nicht nach Bodrum rein“, verkündet kämpferisch der Bürgermeisterkandidat der konservativen „Partei des rechten Weges“ Etham Demiroz. „Raus mit dem“, fordern die Sozialdemokraten. Die Stadtverwaltung will nach Mitteln und Wegen suchen, die persona non grata loszuwerden.

„Bodrum ist bekannt geworden durch den Dichter Cevat Sakir, der - nach Bodrum verbannt - unter dem Pseudonym 'Der Fischer von Halikarnassos‘ in seinen Büchern Völkerverständigung predigte. Er bekannte sich als Türke zur hellenistischen Antike. Und nun bräunen sich Rassisten wie Schönhuber in der Sonne von Halikarnassos. Soll er kommen, der Schönhuber. Der wird sich noch wundern“, erzählt mir ein Bodrumer Freund.

Ömer Erzeren

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