Unter Chiles Diktatur

■ Generalsekretär der LehrerInnen-Gewerkschaft kurz vor BRD-Reise amtsenthoben / Bitte um Solidarität

Seit Jahren unterstützt die bundesdeutsche LehrerInnen -Gewerkschaft GEW ihre chilenischen KollegInnen des „Colegio de Profesores“, mit 85.000 Mitgliedern Chiles größte Arbeitnehmerorganisation. Auf GEW-Einladung ist deren Generalsekretär Jorge Pavez Urrutia in der BRD unterwegs, um über die Situation in Chile nach dem Sieg des „No“ gegen Pinochet im Plebiszit vom 5. Oktober zu informieren. Gestern tat er das in Bremen.

„Die Chilenen leben weiter unter der Diktatur und es wird alles immer schlimmer“, so Pavez‘

Resüme. Er selber saß zwei Monate im Knast, weil er im Oktober zu einem Generalstreik mit aufgerufen hatte. Zudem wurde ihm direkt vor seiner Abreise nach Deutschland vom Staat mitgeteilt, daß er seiner Gewerkschafts-Ämter enthoben sei.

Auch von den Präsidentschaftswahlen am 14. Dezember erhofft sich Pavez nichts. Denn wer auch immer gewählt würde, gegen Pinochets „Sicherheitsrat“ könne er so gut wie nichts ausrichten. Um so dringender sei die internationale Solidarität für die chilenische Opposition.

Ase