Späte Einsicht

■ MBB-Chef will nicht Daimlers „Juniorpartner“ werden

Berlin (taz) - Zu guter Letzt findet Hanns Arnt Vogel doch noch kritische Töne. War der MBB-Chef vor einem Jahr noch „stolz“ auf den Daimler-Einstieg in den Luft- und Raumfahrtkonzern, warnt er plötzlich: „Größe allein als Unternehmensphilosophie und -strategie kann zu schwerwiegenden Fehlentwicklungen und schließlich sogar zum Kollaps eines Unternehmens führen.“ Direkt auf die neuen Herren aus Stuttgart gemünzt, geht Vogel in der jüngsten Ausgabe der Hauszeitschrift 'MBB aktuell‘ sogar noch weiter: „Autobauer und Luft- und Raumfahrer müssen sicher erst lernen, miteinander umzugehen.“ Und schließlich: „Wir müssen sicherstellen, daß wir nicht zum Juniorpartner degradiert werden.“ Erstaunlich, daß Vogel den Juniorenstatus nicht will. Denn zum einen ist MBB im Vergleich zu Daimler wirklich klein, zum zweiten noch recht jung und zum dritten auch nicht besonders profitabel. Vor allem aber hätte Vogels selbst einen Seniorpartner dringend nötig - ausgerechnet in Stuttgart. Denn während die Personalia der neuen MBB -Führungsgesellschaft „Deutsche Aerospace“ schon eifrig gehandelt werden und ihre Chefs schon feststehen, fehlt der Name des Alten bislang.

diba