Bedürfnis für den 'Vorwärts‘?

Berlin (taz) - „Während ich dies schreibe - es ist Donnerstag, der 2. Februar, 10.30 Uhr - weiß ich nicht, ob diese Ausgabe des 'Vorwärts‘ die letzte ist.“ In der heute erscheinenden Ausgabe der sozialdemokratischen Wochenzeitung 'Vorwärts‘ hat Chefredakteur Verheugen zum SPD -Vorstandsbeschluß zur Einstellung des Blattes Stellung genommen. Verheugen bestritt die Rechnung von SPD -Schatzmeister Klose, der für das letzte Jahr rund 4,9 Millionen Mark Verlust errechnet hatte. Die tatsächlichen Verluste beliefen sich auf rund 2,3 Millionen Mark. Für dieses Jahr hätte der Finanzierungsbedarf nach Verheugens Angaben auf 540.000 Mark gedrückt werden können. Verheugen wandte sich gegen das vor allem von Oskar Lafontaine vorgebrachte Argument, es geben für die sozialdemokratische Wochenzeitschrift keinen Markt: „Es gibt vielleicht für den 'Vorwärts‘ keinen Markt, wie Oskar Lafontaine ihn versteht, aber es gibt ein Bedürfnis, innerhalb und außerhalb der Sozialdemokratie...Wie groß dieses Bedürfnis ist, sollen wir nicht mehr feststellen dürfen“.

Vielleicht doch: Der Parteivorsitzende Hans-Jochen Vogel soll sich gegenüber einem Belegschaftsmodell aufgeschlossen geäußert haben. SPD-Vorstandsmitglied Peter von Oertzen forderte eine Sondersitzung des SPD-Parteivorstandes für den 26.Februar, weil der Vorstand am späten Montagabend kaum noch beschlußfähig gewesen.

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