Das Kinderhaus Kodakistan

■ Ein multikulturelles Projekt in Kinderschuhen

Hervorgegangen aus einem Eltern-Kind-Spielkreis, hat der Verein zur Förderung der multikulturellen Erziehung, Kinderhaus Kodakistan e.V. im Moment 2 Arbeitsschwerpunkte:

-die konzeptuelle Planung und praktische Einrichtung eines multikulturellen Kinderhauses in Bremen;

-parallel dazu die Einrichtung einer „Kulturothek“, in der vom Spielmaterial jeglicher Art und Herkunft bis zur wissenschaftlichen Literatur über relevante Themen interkultureller Verständigung alles gesammelt werden soll, was in den Bereich Kindheit und Kinderleben fällt.

DAS KINDERHAUS KODAKISTAN:

Es besteht im Moment aus vier dreijährigen Kindern, zwei davon aus afghanisch/persisch - deutschen Familien, zwei aus deutschen, drei Müttern, die sich in der Betreuung abwechseln und einer ehrenamtlich tätigen persischen Erzieherin. Die Gruppe soll so bald wie möglich um zwei afghanische oder persische Kinder auf 6 vergrößert werden (bitte melden oder weitersagen! ). In etwa einem halben Jahr wollen wir ca 4 weitere Kinder aufnehmen. Diese Gruppe soll dann bis zum Schulalter zusammenbleiben, um so die für die frühkindliche zweisprachige Forderung notwendige Kontinuität zu ermöglichen. Sollte danach weiteres Interesse an gemeinsamen Aktivitäten und einer Vertiefung des Persischen bestehen, wird eine entsprechende Hortgruppe eingerichtet.

Der Erwerb einer Fremdsprache bedeutet für die deutschen Kinder eine Bereicherung der Erfahrungs-und Ausdrucksmöglichkeiten, für die ausländischen Kinder sollte muttersprachliche Förderung sowieso eine Selbstverständlichkeit sein: auf diese Weise wird die Diskrepanz zwischen den kulturellen Identitäten dem einzelnen nicht zur Falle, sondern zur Chance, aus der Neues entstehen kann. Die jeweilige Beschränkung auf bi-linguale Gruppenzusammensetzung ermöglicht das intensive Kennenlernen des anderen kulturellen Hintergrundes auch und gerade durch die Sprache, ohne daß die konventionelle Kindergartenarbeit zu kurz kommt.

In weiteren Kindergruppen, die je nach Bedarf eingerichtet werden, soll grundsätzlich Zusammenarbeit von Deutschen und Ausländern stattfinden, indem jeweils ein/e Deutsche/r und ein/e Ausländer/in (Spanier/in, Türk/in usw) als Erzieher/innen tätig sind: so wird ein nicht-hierarchischer kultureller Austausch auch zwischen den ErzieherInnen ermöglicht, der die Kinder ein Klima gegenseitiger Offenheit und Verständigungsbereitschaft als selbstverständlich erleben läßt.

DIE KULTUROTHEK:

Sollen die in der Kulturothek zusammengetragenen Materialien auch vorerst hauptsächlich für die Arbeit in der bestehenden Kindergruppe verwendet werden, so geht deren Intention doch auf größere Breitewirksamkeit: die gesammelten Lieder, Spiele, Tänze, Musikinstrumente, Märchen etc werden, ggf. kommentiert und übersetzt, der interessierten Öffentlichkeit (...) zugänglich gemacht und so auch in anderen Bildungseinrichtungen einsetzbar.

In diesem Bereich hoffen wir auf das Engagement von vielen Gruppen und Einzelpersonen, denn nur so können die Ansätze unserer Kulturothek sich zu dem projektierten interkulturellen Forum weiterentwickeln.

WEITERE GEPLANTE AKTIVOTATEN:

-Vorträge und Symposien zu Fragen des Spracherwerbs allgemein und der Zweisprachigkeit im Besonderen, sowie zu ausgewählten Themen der Sozialisations-und Kindheitsforschung.

-Theorethische Auseinandersetzung mit den Ursachen und Hintergründen der Fremdenfeindlichkeit in der BRD.

-Praktische Weitergabe der gewonnenen Erkenntnisse in Form von VHS-Kursen und Seminaren.

-Viele schöne Feste

-Musikabende, Dichterlesungen etc. mit Künstlern von allen Enden des Erdballs. Die genauen Termine entnehmen Sie bitte der Presse und Plakatanschlagen. Wer mitarbeiten oder sich näher informieren will, erreicht uns unter Tel. 534710 und 507249, Edith Guba Verein zur Forderung der multikulturellen Erziehung KINDERHAUS KODAKISTAN e.V., Erlenstr.68, 2800 Bremen1.

Selbstdarstellungen von Projekten und Initiativen an: taz Bremen, Am Dobben 123, 2800 Bremen 1.