K O M M E N T A R Zappenduster

■ Baubehörde concordial auf die Schnauze gefallen (S.18)

Was kommt heraus, wenn Bremer Baubehörden unter der Federführung von drei Senatoren 10 Jahre einen Tunnel planen. Das Urteil lautet: Resultat „wie Kraut und Rüben“, Verfahren „abenteuerlich“. Das ist das eine Ergebnis des Verwaltungsgerichts-Verfahrens über den Ausbau des Concordia -Tunnels. Bürgerinitiativen haben das zwar schon lange gesagt, um ihr Urteil haben sich die Behörden einen Dreck geschert. Am Urteil des Gerichtes werden sie durch bloße Ignoranz kaum vorbeikommen.

Das zweite, vielleicht noch wichtigere Ergebnis: Die Bremer Kraut-und Rüben-Planung war keine Panne, sondern System und anderes als der dümmliche Versuch, die politische Verantwortung für eine unpopuläre Baumaßnahme den um ihre Gleisanlagen besorgten Bundesbahnern zuzuschustern und obendrein noch 10 Millionen aus Bonner Töpfen abzuzocken. Möglichst klammheimlich, möglichst billig und möglichst sachgezwungenermaßen sollten die Schwachhauser ihre Stadtautobahn durch ihre Vorgärten gepflastert kriegen. Das Gericht hat diese Logik durchschaut. Wenn Konrad Kunick seine Autobahn trotzdem unbedingt haben will, wird er in Zukunft selbst Kopf und Kohle hinhalten müssen.

Klaus Schloesser