Männer und Proleten

■ Endgültiges Wahlergebnis: REPs bei jungen Männern, AL bei Frauen erfolgreich / CDU und SPD dicht auf

Knapp drei Wochen nach den Wahlen legte gestern der Landeswahlausschuß das endgültige Wahlergebnis vor. Lediglich der hauchdünne Abstand zwischen CDU und SPD verringerte sich um 0,1 Prozentpunkte. Anders als noch im vorläufigen Wahlergebnis ausgewiesen, verschlechterte die CDU damit ihr Endergebnis von 37,8 auf 37,7 Prozent. Es bleibt bei jeweils 55 Sitzen für CDU und SPD, 17 für die AL und 11 für die Republikaner. Die Wahlbeteiligung mit 79,6 Prozent ist die niedrigste der Nachkriegszeit.

Wie der Landeswahlleiter Günther Appl vom Statistischen Landesamt (StaLa) weiter mitteilte, gab es im Vergleich zur vorigen Wahl einen deutlichen Anstieg bei den ungültigen Stimmen. Anhand von gekennzeichneten Stimmzetteln aus 92 Wahllokalen fertigten die Statistiker eine sogenannte „repräsentative Wahlstatistik“ an.

Die „Republikaner„ erweisen sich einmal mehr als ausgesprochene Männerpartei. Ihr Wahlerfolg geht vor allem auf das Konto der jungen Männer zwischen 18 und 24 Jahre. Überdurchschnittlicher Zuspruch kam aber auch von den Männern zwischen 45 und 60 Jahre. Abgeschreckt fühlen sich dagegen die Frauen, keine Pluspunkte konnten die Rechtsradikalen vor allem bei den über 60jährigen Wählerinnen machen.

Im übrigen haben die „Republikaner“ ihre Hochburgen keineswegs dort, wo viele Ausländer oder viele Erwerbslose leben. Der typische REP-Wähler lebt vielmehr in Regionen mit beengten Wohnverhältnissen, hohen Arbeiteranteilen und niedrigem Schulabschluß. Gleichzeitig sind die Hochburgen der SPD auch die Hochburgen der REPs. Statistisch ist die Alternative Liste ein Liebling der Frauen. Bei den Wählerinnen aller Altersgruppen konnte die AL ihren Anteil sehr viel deutlicher steigern als bei den Wählern. Vor allem bei den 18 bis 30jährigen Männern mußte die Igel-Partei einige Stacheln lassen. Insgesamt hat die AL nach wie vor ihren größten Rückhalt bei den jüngeren WählerInnen.

Die SPD hat in allen Altersgruppen und bei Männern und Frauen relativ gleichmäßig dazugewonnen. Quer durch die Bank hat die CDU bei allen Wählergruppen verloren. Lediglich die älteren Wählerinnen hielten der CDU unverändert die Treue. Ob die C-Partei nun zur Omapartei wird oder nicht, in jedem Fall hat sich die Altersstruktur hier deutlich zu den älteren Jahrgängen hin verschoben. 70 Prozent der CDU-Wähler sind über 45 Jahre.(Tabellen nächste Seite)

bim