US-Gelder an Contra fließen weiter Honduras scheut Contra-Entwaffnung

Washington/San Salvador (wps/taz) - Nach dem Abschluß des Mittelamerika-Gipfels, auf dem die fünf Präsidenten der Region vor allem die Auflösung der Contra-Basen vereinbarten, hat die US-Regierung Konsultationen mit Guatemala, Honduras, El Salvador und Costa Rica angekündigt. Gespräche mit Nicaragua sind dem Sprecher des State Departments, Charles Redman, zufolge nicht vorgesehen. US -Vizepräsident Dan Quayle erklärte, das Gipfelabkommen sei ein Schritt vorwärts hin zu Wahlen. Aber er wolle Taten sehen, statt nur Worte hören. Die sogenannte humanitäre Hilfe an die Contra laufe vorerst weiter. Das vom Kongreß verabschiedete 27-Millionen-Paket läuft allerdings Ende März aus.

Der militärische Chef der Contra, Enrique Bermudez, und Contra-Führer Adolfo Calero erklärten in San Salvador, ihre Truppen würden als Kampfeinheiten intakt bleiben, bis der „demokratische Wandel“ in Nicaragua vollzogen sei. Nicaragua hatte sich auf dem Gipfel bereiterklärt, die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen auf den Februar 1990 vorzuverlegen und sie durch internationale Beobachter kontrollieren zu lassen. Calero sagte, wenn Präsident Ortega seine Zusagen erfülle, wolle er sich an den Wahlen beteiligen. Auch die gemäßigten Contra-Führer Alfredo Cesar und Aristides Sanchez haben ihre Rückkehr nach Nicaragua in Aussicht gestellt.

Die honduranische Armee hat inzwischen die USA aufgefordert, die Contras zu entwaffnen und außer Landes zu bringen. Es sei nicht einzusehen, daß bei der Entwaffnung der Contras honduranische Soldaten ihr Leben riskieren sollten, sagte ein Militärsprecher. Die USA hätten das Problem verursacht, also sollten sie es auch wieder aus der Welt schaffen.

thos