Grüne warnen vor Rentenkompromiß

Bonn (dpa) - Der Rentenkompromiß zwischen Regierungskoalition und SPD wird nach Ansicht der Grünen die Altersarmut eher verstärken als verbessern. Als Folge des gemeinsamen Entwurfs von CDU/CSU, FDP und SPD werde das Niveau der Nettorenten auf 70 Prozent sinken, sagte die Grünen-Abgeordnete Marieluise Beck-Oberdorf am Mittwoch in Bonn. Die Grünen, die eine Grundrente für alle fordern, waren an den Gesprächen über einen Rentenkompromiß nicht beteiligt. Beck-Oberdorf äußerte die Hoffnung, daß sich aus den SPD-Landesverbänden weiterer Widerspruch gegen den Kompromiß regen werde. Anfang der Woche hatte der SPD -Landesverband Bremen das Konzept als „fadenscheinigen Kompromiß“ verworfen und neue Verhandlungen verlangt. Die Bremer Genossen vermissen eine angemessene Grundsicherung bei Alter, Arbeitslosigkeit und Invalidität. Auch von den Kirchen erwarten die Grünen Widerspruch, weil diese in ihrer täglichen Arbeit (im Gegensatz zu den verhandelnden MdBs) mit der Altersarmut konfrontiert seien.

Der FDP-Abgeordnete Dieter-Julius Cronenberg warnte unterdessen vor „der Illusion“, die Rentenversicherung alleine könne auf Dauer einen angemessenen Lebensstandard im Alter sichern. Notwendig seien zusätzliche Eigenvorsorge und Ausbau der betrieblichen Altersversorgung.