An den Verlag Kiepenheuer & Witsch
An den
Verlag Kiepenheuer & Witsch
Sehr geehrter
Herr Neven DuMont
in Ihrer Presseerklärung vom 19.02.89 begründen Sie die Nichtveröffentlichung des Romans von Salman Rushdie u.a. damit, daß niemand, „kein Verlegerkollege, keine Standesorganisation, kein bundesdeutscher Schriftsteller, kein Politiker“ seinen Rat oder seine „solidarische Unterstützung“ angeboten hätte. „Ein Vorschlag für eine wie auch immer geartete Kooperation wurde mir nicht gemacht“, schreiben Sie.
Was die Verleger angeht: daran soll es nicht scheitern. Der Verlag „die tageszeitung“ bietet Ihnen hiermit seine Hilfe zur sofortigen Veröffentlichung des Rushdie-Romans an. Wir sind bereit, Ihnen das in diesem Falle außergewöhnliche verlegerische Risiko abzunehmen. Für die Klärung der urheberrechtlichen Fragen wenden Sie sich bitte an die taz -Redaktionsleitung, Tel.: 030/4609-254.
Mit freundlichen Grüßen
die tageszeitung
Der Vorstand
(i.A. Martin Kempe)