Verluste der „Linken“

Die Wahlen zum Akademischen Senat und zum Konzil der TU haben zu Verlusten der linksorientierten politischen Gruppierungen der Wissenschaftlichen Mitarbeiter und Studenten geführt. Wie die TU-Pressestelle gestern mitteilte, habe vermutlich die geringe Wahlbeteiligung beziehungsweise Wahlenthaltung der beiden genannten Gruppen im Fachbereich Architektur zu prozentualen Gewinnen konservativer Gruppen geführt. Im Akademischen Senat blieb die bisherige politische Sitzverteilung in der Gruppe der Professoren gleich, während die linke Mittelbauinitiative und eine linke studentische Listenverbindung jeweils einen Sitz verloren. Bei den Sonstigen Mitarbeitern entfielen beide Sitze auf die ÖTV. Im Konzil sieht es ähnlich aus: Bei den Akademischen Mitarbeitern gingen zwei Sitze an die konservativen Liberalen und bei den Studenten ein Sitz an den CDU-nahen RCDS. Die Wahlbeteiligung sank gegenüber 1987 bei den Studenten von 30,2 auf 22,8 Prozent, bei den Wissenschaftlichen Mitarbeitern von 49,3 auf 43,5 Prozent und bei den Sonstigen Mitarbeitern von 52,2 auf 48,5 Prozent. Nur bei den Professoren stieg die Beteiligung von 80,5 auf 81,1 Prozent. Die „Linke“ verlor damit ihre Mehrheit im Konzil und verfügt nur noch über 28 von insgesamt 61 Sitzen. Bei einer Änderung des Wahlverfahrens für den Hochschulpräsidenten mittels einer Änderung des Berliner Hochschulgesetzes, mit der bei einer SPD-Regierung zu rechnen wäre, könnten linke und liberale Hochschulgruppen nicht mehr einen Präsidenten aus ihren Reihen nominieren.