"Haut den Lukas"-betr.: "Öffnung", taz vom 15.2.89

Betr.: „Öffnung“, taz vom 15.2.89

„Die multikulturelle Stadt verkommt ... zur Sozialarbeiterhochburg.“ Klaus Hartung sei Dank. Endlich mal wieder - zur rechten Zeit - ein klares Wort, wer perspektivisch Schuld hat, wenn die „multikulturelle Stadt nicht ökonomisch floriert und kulturell ausstrahlt“: die SozialarbeiterInnen!

Nach einem tendenziell ähnlichen Kommentar im 'Tagesspiegel‘ von dieser Woche bezogen auf kulturelle Perspektiven der AL nun auch in der taz nachzulesen, welche Fachkräfte in der AL wirken - was von mir als (noch) nicht AL-Mitglied nicht nachzuvollziehen ist.

Mir jedoch kommt schlichtweg das Kotzen, wenn für irgendwelche Journalisten immer mal wieder die Sozialarbeit/Sozialpädagogik in Zusammenhänge gesetzt wird, die mit kultureller Arbeit nichts zu tun haben sollen und zur Lächerlichmachung mißbraucht wird. Es ist schick geworden, Sozialarbeit/Sozialpädagogik in den Sprachschatz mit aufzunehmen, nach dem Motto: „Haut den Lukas“ und bloß keine Sozialarbeit, denn die hat mit Kultur nichts zu tun.

Werner Brösel