Asbest im Trinkwasser: Entwarnung?

Hamburg (taz) - Das 'Öko-Test'-Magazin hat in seiner März -Ausgabe offensichtlich seinen zweiten Flop produziert.

Nachdem im vergangenen Jahr vor Benzol-Dämpfen aus Plastiktanks gewarnt worden war, das Testauto jedoch einen Metalltank hatte, ist auch der Bericht über die durch Asbestzementrohre hervorgerufene Asbestbelastung des Trinkwassers (siehe taz vom 23.2.) mit Vorsicht zu genießen. Der Bericht stützt sich nämlich auf eine sechs Jahre alte Studie des Fraunhofer-Instituts, bei der - nach Auskunft des Institutsmitarbeiters Horst Marfels - gar nicht untersucht wurde, durch was für Leitungen das Wasser geflossen ist. Weiter wurde der gesamte Mineralfasergehalt ermittelt und nicht nur nach Asbestfasern gesucht. Schließlich sei nicht korrekt, daß der Wert von einer Million Fasern pro Liter „kritisch“ sei. Vielmehr hätten Untersuchungen in Kanada, wo die Belastung des Trinkwassers durch natürliche Asbestvorkommen teilweise tausendmal so hoch liege, keinerlei Hinweise darauf ergeben, daß mit der Nahrung aufgenommene Fasern Krebs hervorrufen.

An der Gefährlichkeit von Asbest in der Atemluft ändert das selbstverständlich nichts.

big