ABM: 29 Mio weniger

■ Stadt Bremen soll für 1989 nur noch 93 ABM-Millionen kriegen / „Hauen“ um wegfallende Behörden-ABMs

Das Landesarbeitsamt in Hannover hat nach vielen Mutmaßungen am Dienstag seine gekürzten ABM-Millionen auf Heller und Pfennig auf einzelne Arbeitsamtsbezirke verteilt. Die Bezirke, die wie Bremen und Bremerhaven mit besonders hohen von Arbeitslosenquoten aufwarten können, sind auf der Sitzung vergleichsweise glimpflich behandelt worden. Der Arbeitsamtsbezirk Bremen (Stadt inklusive Osterholz) bekommt der Neu-Zuteilung entsprechend für 1989 noch 93 Millionen Mark zugeteilt; 1988 waren es 122 Millionen Mark gewesen.

Während der Direktor des Bremer Arbeitsamtes, Ernst Domino, diese Zahlen gestern nicht kommentieren wollte, erklärte die Abteilungsleiterin beim Arbeitssenator Dagmar Lill: „Ich sehe das positiv. Unsere Vorausschätzungen haben sich als richtig erwiesen.“

Sie berichtete weiterhin von der Hannoveraner Sitzung, daß zukünftig die knapper werdenen ABM-Stellen fast nur noch mit Orientierung auf folgende drei Zielgruppen vergeben würden:

an Erwerbslose, die bereits länger als zwei Jahre arbeitslos gemeldet seien, an Schwerbehinderte sowie an arbeitslose Jugendliche. Lill: „Kulturinitiativen können nicht mehr nur Akademiker beantragen und alle Kulturanimateure mit BAT IIa beschäftigen.“ Außerdem müßten die Ausbildungsprojekte umsteuern, um den über 7.000 Bremer Jugendlichen mit Gesellenprüfung aber ohne Job Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen.

Nachdem Arbeitssenator Wedemeier vergangene Woche angekündigt hatte, die zu erwartenden ABM-Kürzungen würden sich in einem 500fachen Rückgang der ABM-Stellen im öffentlichen Dienst niederschlagen, ist eine Arbeitsgruppe aus allen Senatsressorts gebildet worden, um sämtliche Behörden-ABMs zunächst einmal aufzulisten. Allein an Universität und Hochschule sind 102 ABM'lerInnen tätig, beim Kunstsenator sind's 111 und im Bauressort 98. Für die Abstimmugnssitzung in der nächsten Woche wurde von einem Mitarbeiter bereits „ein Hauen und Stechen“ vorausgesagt.

B.D.