Kaltes Bremen mit viel Jazz

■ Der Monat März unter Jazz-Gesichtspunkten: Von Tim Berne bis Sabine Mariß

Das Wetter wird wieder schlechter, deshalb ein paar musikalische Aufheiterungstermine für JazzfreundInnen und solche, die es werden wollen. In der zweiten Märzwoche geht's gleich mächtig los. Am Mittwoch, 8.3., spielen Tim Berne's Fractured Fairy Tales im Dix auf. Mit Berne am Altsax, Herb Robertson (Trompete), Hank Roberts (Cello), Mark Dresser (Bass) und Joey Baron (Drums). „Strukturierte Improvisation“ und Klangvielfalt sind Stichwörter für die stilistische Ausrichtung der New Yorker Jazzer.

Am nächsten Tag (9.3.), folgt, ebenfalls im Dix, James „Blood“ Ulmers's „Blues Experience„. Gitarrist Ulmer hat sein musikalisches Konzept aus dem harmolodischen Ansatz Ornette Coleman's entwickelt, in dessen Gruppe er früher auch spielte. Der Gruppenname deutet schon daraufhin, daß Blues bzw. Rhythm'n'Blues-Elemente in dieses Konzept einfließen. Mit von der Partie: Amin Ali (Bass), Calvin Weston (Drums) und Billy Petterson (2. Gitarre). (Jeweils 20.30 Uhr).

Am Freitag gehen wir dann zum wiederaufgelebten Dacapo in die Weserterrassen. Denn wir wissen ja, daß es für'n Arsch, immer nur auf die großen Namen aus den USA zu hören, und den heimischen MusikantInnen Ohr und Aufmerksamkeit zu verweigern. Zu hören sind am Freitag (10.3.) die Reste des Kross-Orchesters, die sich mit dem neuen Projekt des Bremer Gitarristen Peter Aapel Ensemble Raum 19 und dem MusikerInnen-Kreis der MIB (MusikerInnen Initiative Bremen) zusammengetan haben, um Musik zu machen, die „Big -Band-Sound mit filigraner Solo-Arbeit, Komposition und individuelle Freiheit verbindet.

Neun Tage später (19.3.) gibts dann am gleichen Ort zwei Trios zu hören, die ebenfalls experimenteller Musik fröhnen. Das DDR-Trio Stache (p, Klänge), Herchenbach (b, Klänge) und Dix (dr) aus Leipzig arbeitet stark mit elektronischen Klängen. Das Trio Sievert (s), Zepf (b) und Schiemann (dr) hat sich vorgenommen, die Grenzen zwischen außereuropäischer Musik, Jazz und Neuer Musik zu überwinden.

Die in New York geborene Dänin Marilyn Mazur ist ebenso wie ihre Schlagzeug-Kollegin Terry Lyne Carrington in den letzten Jahren als aufstrebende Musikerin bekannt geworden. Sie stellt am Ostermontag (27.3.) ihr eigenes Projekt Future Song vor: „ein musikalisches Abenteuer aus Licht, Farben, Gesang, Perkussion“. (Weserterrassen).

Am 30.3. spielt das Quartett der Bremer Saxophonistin Sabine Mariß in der Veranstaltungsreihe der Naturfreundejugend in der Buchtstraße 14/15. Auch hier ist das „Kenn-ich-nich, hab-ich-noch-nix-von-gehört“ nur ein Grund, das zu ändern.

PS: Am Samstag, 18.3., 23 Uhr in der Schauburg: der unvergleichliche Georg Ringswandl.

Arnaud