Eine Firma mahnt ab

■ Bremer Werkzeug- und Maschinenbau GmbH wollte Mitarbeiterin versetzen, weil sie vor Gericht die Wahrheit sagte / Betriebsrat „tief empört“

Bei der Bremer Werkzeug-und Maschinenbau GmbH ist in der letzten Woche eine Mitarbeiterin aus ihrer Abteilung versetzt worden, weil sie - wie der Betriebs

rat vermutet - vor Gericht die Wahrheit gesagt hatte. Die Frau hatte mit ihrer Zeugenaussage vor dem Bremer Arbeitsgericht die Grundlage dafür gelegt, daß ihr Arbeitgeber eine Abmahnung gegen den freigestellten Betriebsrat der Firma zurücknehmen mußte. Als sie nach dem Verfahren an ihren Arbeitsplatz zurückkehren wollte, wurde ihr vom Betriebsleiter erklärt, daß sie versetzt worden sei. Offizielle Begründung: Das Vertrauensverhältnis zwischen ihr und ihrem Meister sei gestört.

Nach Auskunft des Betriebsrats hatte der Meister von von einem gebrochenen Vertrauensverhältnis aber keine Ahnung. So kam ans Tageslich, daß der Ver

setzungswunsch vom Personalleiter direkt ausgegangen war. Der Betriebsrat ist über dieses Vorgehen „tief empört“. Er befürchtet nun, daß in ähnlich gelagerten Fällen MitarbeiterInnen nicht mehr den Mut haben werden, vor Gericht Aussagen zu machen, die sich gegen die Meinung der Geschäftsleitung richten.

Der Grund für die Abmahnung an den freigestelltlen Betriebsrat ist ohnehin unverständlich. Der Arbeitnehmervertreter mochte es sich nicht gefallen lassen, daß eine Abteilungsleiterin ihm ein Gespräch verwehrte. Er wollte sie zur Rede stellen und erhielt - eine Abmahnung der Geschäftsführung. oma