Alles easy für die ISIs?

■ OSI-Dekan Kiersch trat gestern zurück / Politischer Fachbereich wird nun von Vize-Dekan Väth geleitet / Väth und Kiersch unterstützen ISI-StudentInnen

Zwei Tage nach dem erzwungenen Auszug der ISI-StudentInnen aus dem Gebäude des politischen Fachbereiches in der Ihnestraße 22 in Dahlem ist gestern der zuständige Dekan Gerhard Kiersch zurückgetreten. Von seiten der Fachbereichsverwaltung wurden Altersgründe für den Rücktritt angegeben. Der bisherige Prodekan Werner Väth übernimmt als Nachfolger von Kiersch die Dekanschen Amtsgeschäfte.

In einer gemeinsamen Presseerklärung nahmen Kiersch und Väth gestern zur Räumung des besetzten Institutsgebäudes Stellung. Dadurch, daß die ISI-StudentInnen freiwillig die Ihnestraße 22 verlassen hätten, hätten sie sich selbst und dem Fachbereich das Schlimmste erspart, so die beiden Dekane. Diese Einsicht der ISI-StudentInnen habe auch zur Lösung der Konflikte am politischen Fachbereich beigetragen, ebenso wie die Bemühungen und Kontakte der reformierten Teile der Studentenschaft mit den Besetzern.

Nicht zutreffend sei, erklärten Kiersch und Väth, die Aussage von FU-Präsident Heckelmann, es handele sich bei den Besetzern um asoziale Personen. Vielmehr seien die ISI -StudentInnen „Menschen auf der Suche nach neuen Lern- und Lebensformen, die sie zum Teil in der Ihnestraße verwirklichen wollten“, so die Verantwortlichen des politischen Fachbereichs. Ihre Konsequenz: „Wir sind bereit, uns mit den ISIs auf anderer Ebene weiter auseinanderzusetzen und den jetzt unterbrochenen Diskussionsprozeß fortzusetzen.“

Dekan Väth konkretisierte diese „good will„-Bekundung damit, daß den StudentInnen ein „studentisches Kommunikationszentrum“ zur Verfügung gestellt werden solle. Geeignet dafür sei die alte Mensa in der Fabeckstraße. Dort, so die Idee von Dekan Väth, könnten Projekte aller Fachbereiche unter studentischer Verantwortung Platz finden. Auch die ISI-StudentInnen hätten dort die Möglichkeit, ihre Veranstaltungen weiterzuführen. Der Dekan erklärte, daß ein studentisches Kommunikationszentrum auch in Gesprächen mit dem Präsidialamt schon erörtert worden sei.

Der Leiter der FU-Zentralverwaltung, Kurt Zegenhagen, erklärte zu dem Projekt studentisches Kommunikationszentrum jedoch, daß es bezüglich der alten Mensa Probleme bautechnischer Art gäbe. Prinzipiell sei gegen ein Kommunikationszentrum für Studenten jedoch nichts einzuwenden.

cb