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Streik urabgestimmt

■ Bremer Drucker machen jetzt richtig ernst

Auch heute wird die taz die einzige Bremer Tageszeitung sein. Drucker, Setzer und Textgestalter von Weser-Kurier und Bremer Nachrichten nahmen gestern morgen wieder die Warnstreik-Aktionen auf. Gleichzeitig organisierte die IG Druck im Gewerkschaftshaus die Urabstimmung der Bretag -Kollegen für einen unbefristeten Streik, falls die Arbeitgeber die Forderungen nach tariflicher Absicherung des freien Wochenendes, der Lohnzuschläge für Feiertags-und Nachtarbeit und von Teilzeit-Arbeitsplätzen nicht doch noch erfüllen.

Gestern morgen erschien nahezu die komplette Frühschicht der Bretag an den Abstimmungs-Urnen. Ausgezählt wird zwar erst heute, wenn auch Spät-und Nachtschicht abgestimmt haben. Bretag-Vertrauensleute waren allerdings schon gestern zuversichtlich, daß sich eine überwältigende Mehrheit für Streik aussprechen werde.

Optimismus gestern auch bei IG Druck-Bezirkssekretär Dieter Wilhelmi: Die Belegschaften mehrerer Druckereien in Bremen und im Bremer Umland hatten sich einstimmig oder mit überwältigender Mehrheit für Streik ausgesprochen. Mit 94.9 Prozent stimmten auch die Drucker der Nordseezeitung für Streik.

Zwei Sorgenkinder allerdings bleiben der Bezirksstreikleitung. Ein kleineres Sorgenkind mit der Bremen-taz, deren Hamburger Drucker sich bislang noch nicht an den Streikaktionen beteiligt haben, und ein größeres Sorgenkind mit dem Weser-Report. Ein empörter Gewerkschafter gestern nach der Urabstimmung bei der Rückkehr auf seinen Streikposten: „Es ist ein Unding, daß wir hier die beiden größten Tageszeitungen lahmlegen und die Anzeigenakquisiteure des Weser-Report mit unserem Streik auf Kundenfang gehen.“

K.S.

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