Up'up, up and far away

■ Bremen hat eine neue Fluglinie / Mit zwei geleasten Flugzeugen soll in die Gewinnzone geflogen werden

Nach zwei Jahren Vorbereitungs zeit startet die neue Fluglinie „Air Bremen“ am 15. März zum ersten halboffiziellen Flug: Sie wird im Charter einige Bremer Fußball-Fans zum Europacup-Rückkspiel nach Mailand bringen. Den eigentlichen Liniendienst wird die neue Bremer Renommierfirma dann knapp zwei Wochen später, am 28. März, aufnehmen - mit einer täglichen Verbindung nach Kopenhagen und Brüssel. Natürlich ist die „Air Bremen“ ein Aushängeschild für die Stadt, das dokumentiert schon der Mailänder Start ins Leben - vom Namen ganz zu schweigen. Ebenso sicher ist allerdings, daß die “ Air Bremen“ auf lange Sicht hin ein Minusgeschäft bleiben wird.

Das wissen auch die Anteilseigner, die mit einer mindestens zweijährigen finanziellen Durstrecke rechnen. Aber das Risiko ist breit gefächert. Den größten Anteil am Stammkapital der „Air Bremen“ hat mit 40 % die Stadt Bremen übernommen, 27 % sind

im Besitz der holländischen Sabena-Fluglinie, 11% gehören der Securitas-Versicherung, kleinere Anteile der Reederei Sloman-Neptun und der Cargo Levant.

Um der Verlustzone entfliegen zu können, muß die neue Fluggesellschaft allerdings zulegen. Denn wenn es bei den bisher zwei Maschinen mit jeweils bescheidenen 33 Sitzplätzen bleibt, dann sind die immensen Kosten nicht hereinzuholen: Allein 150 MitarbeiterInnen wollen bezahlt werden.

Aber die Betreiber sind zuversichtlich, denn Umfragen sollen ergeben haben, daß in der Stadt reges Interesse an neuen Flugzielen herrscht. Für den Fall, daß die täglichen Flüge ausgelastet sind, haben die Betreiber auch schon die nächsten Metropolen anvisiert: Paderborn, Münster und Augsburg. Mit Bremen geht's aufwärts“, dieses doppelsinnige Wortspielchen hat die Air Bremen zum Slogan erkoren. Also: Auf nach Paderborn!

FWG