Eishockey: Einträchtiges Synchronlaufen...

Düsseldorf (taz) - Einträchtiges Synchronlaufen auf dem Eise, so wie es auf diesem ap-Bild die Kufen-Cracks Peter John Lee (Düsseldorfer EG) und Holger Meitinger (Kölner EC) stöckelnd vollführen, gab es zwischen den beiden gemeinhin als rheinische Erzrivalen bezeichneten Eishockeyteams noch nie. Seit vielen Jahren hatten die Kölner Haie im Duell mit den Düsseldorfer Löwen die Könige der Eiswüste regelmäßig schachmatt gesetzt, und das oft mit deklassierenden Triumphen. Doch nun ist von einem Spiel zu berichten, das alle Schmach mit einen Schlag tilgen konnte. Freitagabend im vierten Playoff-Halbfinale schaffte die DEG den dritten Sieg und steht damit in den Finalspielen gegen den SB Rosenheim. Die Bayern hatten dreimal gegen den Mannheimer ERC gewonnen.

Ausgerechnet Manfred Wolf, der eigentlich keinen neuen Vertrag bekommen soll, hatte in einem grandiosen Match nach einer Strafzeit ausgerechnet von Dieter Hegen, der nächstes Jahr bei der DEG spielen will, dies aber am Vorabend gerichtlich wegen seines komplizierten Arbeitsvertrages verboten bekam, in der 48. Minute das entscheidende 4:3 erzielt. 11.000 Menschen in der beängstigend vollgestopften Eisarena verbrachten den Rest der Zeit damit, sich gegenseitig in vorsätzlicher Körperverletzung ihrer Hörorgane zu versuchen.

Diese ohrale Phase umfaßte donnernde Gesänge, schaurige Choräle und vor allem allerlei Schmählieder auf die Heringe vom Dom und dauerte ein ganzes viertes Drittel lang.

-müll