tazwärts: eine Pressefrechheit

■ Ein Aufruf für autonome Hungerstreikseiten

Ein Aufruf für autonome Hungerstreikseiten

Wir fordern die taz auf, den Vorstandsbeschluß vom 5.März und den daran anknüpfenden Sonderplenumsbeschluß zu annulieren. Die taz, als Projekt der Linken in der BRD gegründet, sollte sich angesichts einer laufenden politischen Auseinandersetzung nicht auf formale Positionen zurückziehen. Intention der Hungerstreikseiten ist es nicht, der taz die redaktionelle Verantwortung für die Hungerstreikberichterstattung insgesamt aus der Hand zu nehmen, sondern angesichts der faktischen Nachrichtensperre und Desinformationskampagne in der bürgerlichen Öffentlichkeit zusätzlich zur redaktionellen Berichterstattung authentische Meinungen und Informationen bekannt zu machen und Gelegenheit zur Diskussion zu geben. Dem nur, wie es in der taz-Erklärung heißt, „fallweise“ zustimmen zu wollen, heißt die politische Linie der taz auf Kosten der ganzen Breite der Hungestreikdiskussion und -information durchzusetzen. Wir denken dagegen, daß gerade angesichts dieses zehnten Hungerstreiks, der notwendig geworden ist, weil wir alle es nicht geschafft haben, die Zusammenlegung, das heißt erträgliche Haftbedingungen für die Gefangenen aus der RAF durchzusetzen, eine auch formal unzensierte Öffentlichkeit hergestellt werden muß. Daß die autonomen und antiimperialistischen Gruppen bereit sind, die presserechtliche Verantwortung für diese Seite zu übernehmen, sollte der taz die Zustimmung zum dem Projekt erleichtern - zumal die Redaktion, wie alle in der Solidaritätsarbeit engagierten Gruppen, sich auch an der auf dieser Seite laufenden Diskussion und Berichterstattung beteiligen könnte. „Keine Zusammenarbeit unter Druck“ ist die taz-Erklärung überschrieben. Wir stellen fest, daß die taz es versäumt hat, die Zusammenarbeit ohne Druck zu ermöglichen. Im übrigen geht der Druck von Seiten des Staates aus: er hat die Haftbedingungen geschaffen, gegen die die hungerstreikenden Gefangenen und wir angehen.

Buchladen in der Schanzenstraße, Hamburg; Cafe und Buch, Hamburg; Thomas Ebermann, GAL, Hamburg; Rolf Gössner, Publizist, Bremen; Infoladen Schwarzmarkt, Konkret Literatur Verlag, Hamburg; Katja Leyrer, Clockwork-Redaktion, Hamburg; Ellen Olms, Ex-MdB, West-Berlin; Oliver Tolmein, Clockwork -Redaktion, Hamburg; Rainer Trampert, GAL, Hamburg; Konkret -Redaktion, Traudel Günnel, Radio Dreyecksland, Freiburg; Christina Kulielka, GAL, Hamburg; Franz Scheuerer, Mitglied GAL-Landesvorstand; Carola Greiner-Mai, Mitglied GAL -Landesvorstand; Anja Kuhr, GAL, Hamburg; Ernst Medecke, Mitglied GAL-Landesvorstand; Anti-Repressionsplenum, Hamburg; Initiativkreis für den Erhalt der Hafenstraße; Prozeßgruppe zu Ingrid, Hamburg; Antifabündnis, Hamburg; Hafenstraße; Prozeßgruppe zu Ute; Hamburger Solidaritätskreis für den palästinensischen Volksaufstand; Prozeßgruppe zu Fritz; Basisgruppen der Uni Hamburg; St. Pauli Frauen- und Lesbenplenum; NachbarInnen gegen Umstrukturierung; 130 a-Plenum; Internationales Zentrum; Revolutionäres Blockplenum; Einige Menschen aus dem Medienpädagogischen Zentrum (MPZ); Hungerstreik-Infobüro, Hamburg; Rote-Flora-Plenum; Rote-Flora-Prozeßgruppe; Cafe Döse; Olkers-Cafe; Verlag Libertäre Assoziation; Buchladen Osterstraße; Verena Krieger, Sprecherin Bundesvorstand Die Grünen, Bonn; Ermittlungsausschuß Schwarzmarkt, Hamburg; Frauenplenum gegen Gen- und Reproduktionstechnologien