Bulgarien: Geheime Inflation

Sofia (afp) - Obwohl kapitalistische „Krankheiten“ im sozialistischen Bulgarien offiziell inexistent sind, hat nun die in Sofia erscheinende Wirtschaftszeitung zugegeben, daß es im Lande „ernste Inflationsprozesse“ gibt. Zwar gäbe es noch „keine offiziellen Angaben“, doch ließen Indizien auf eine wachsende Geldentwertung schließen.

Als Hauptgründe für die Inflationsprozesse führt die staatlich gelenkte Zeitung die „geringe Effektivität der Wirtschaft“ sowie sich daraus ergebende „Spannungen in den Staatsfinanzen“ an. Außerdem schätz das Blatt die Anzahl der vom Staat gestützten Firmen auf „mehrere hundert“. „Der Umfang der Subventionen ist vorläufig ein Staatsgeheimnis“, heißt es in dem Blatt. Außerdem hebt es hervor, daß die „Inflationsprozesse von einem Warendefizit begleitet werden“.