Offensive für politische Kultur

■ Angestelltenkammer fordert vom Senat 700.000 Mark zusätzlich zur Bekämpfung des Neofaschismus mit Bildung / Seminare schon jetzt überbelegt / Aktionen in den Stadtteilen

Eine „Offensive der politischen Bildung“ will die Angestelltenkammer im 15. Jahr des bremischen Weiterbildungsgesetzes starten. Nicht erst die rechtsextremen Wahlerfolge in Bremen, Berlin und Hessen hätten gezeigt: „Die politische Kultur in der Bundesrepublik ist gegenwärtig wenig lebendig“, so Angestelltenkammer -Präsident Bernhard Baumeister gestern, „weite Teile der Bevölkerung wenden sich von

Politik ab und ziehen sich ins Private zurück.“ Natürlich gibt es die Polit-Bildungs-Offensive nicht umsonst, „mindestens 700.000 Mark“ fordert die Kammer dafür vom Senat.

Unter dem Motto „raus aus den Tagungsstätten“ sollen rechtsextreme Tendenzen dort erreicht werden, wo sie besonders gut wachsen: In den Wohnsilos der Bremer Satellitenstädte. Außerdem soll in allen Bildungsveran

staltungen der Angestellten kammer - 1988 nahmen insgesamt über 5.000 BremerInnen daran teil - die „Bedrohung durch den Neofaschismus“ behandelt werden.

Bildungs-Bedarf ist auch über die 300 bereits fest geplanten Seminare hinaus vorhanden, da ist sich Bernhard Baumeister sicher. Schon jetzt liegen mehr Anmeldungen vor, als Plätze zur Verfügung stehen.

Ase