„Chaos zulasten der Truppe“

■ Metz kritisiert Aufarbeitung des Geiseldramas / Von der schweren Arbeit eines Bremer Oppositionsführers

Ein Oppositionsführer muß die Regierung kritisieren, denkt Reinhard Metz - jede Woche einmal. Und wenn es keine neuen Themen gibt, müssen eben die alten her. So ist das von der SPD geplante Ausländerwahlrecht immer noch verfassungswidrig, ausländer- und europafeindlich. Die Ereignisse um den Geiseldrama-Ausschuß zeigten die Unfähigkeit des Senats und hätten bei der Polizei zu einem „Chaos bei den Offizieren zulasten der Truppe“ geführt. Und die Kopftuch-Ausstellung im Überseemuseum zeige, welche politischen Prioritäten der Senat setze.

Bei den eigenen Prioritäten ist Metz weniger kritisch. Zur Situation in der CDU nach den Wahlen

in Berlin und Hessen mochte er nur auf Nachfrage etwas sagen. Der Frankfurter CDU die Schuld an dem Wahlerfolg der rechter Parteien zu geben, sei Unfug. Seine Partei habe wichtige Fragen zu spät aufgegriffen und damit diese Themen den Rechtsradikalen überlassen, so Metz. Diese Parteien jetzt für koalitionsfähig zu erklären, sei eine Verdoppelung des Fehlers. Andererseits wundert sich Metz, wie „hoffähig die Alternativen“ geworden seien. Dies hindert ihn aber nicht daran, bei ihnen Anleihen zu machen: Die SPD kritisiert Metz in Abwandlung eines grünen Wahlkampfspots mit den Worten: „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich's völlig ungeniert“. om