Grundwasser heftig bedroht

■ Niedersachsens Umweltminister Werner Remmers findet das Grundwasser bedroht, zieht aber aus der dramatischen Lage keine Konsequenzen

Auf die „bedrohliche“ Belastung des Grundwassers durch Nitrate wegen Überdüngung und unproportionaler Massenviehhaltung hat Niedersachsens Umweltminister Werner Remmers (CDU) hingewiesen. Vor Vertretern des emsländischen Landvolks sagte er, unter allen Ackerflächen werde im Sickerwasser zur Zeit rund 100 Milligramm Nitrat pro Liter festgestellt. Jeder zweite Hausbrunnen in Niedersachsen

sei zu stark mit Nitraten belastet. Auch wenn die öffentliche Wasserversorgung zur Zeit noch gewährleistet sei, müsse mittelfristig ein Durchsickern der Nitrate von dem bereits betroffenen oberen in das untere Grundwasser befürchtet werden.

Nach Darlegung des Ministers verschärft sich das Problem dadurch, daß die Wirkung von überdüngten Ackerflächen zum Teil erst nach zehn bis 20 Jahren ein

trete. Das sei deshalb so bedrohlich, weil in den vergangenen 20 Jahren der Stickstoffeinsatz von 80 Kilogramm pro Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche auf 140 Kilogramm zugenommen habe. Dazu komme der Stickstoffeintrag von 30 Kilogramm pro Hektar über die Luft. Remmers betonte aber, die Bauern seien nicht als Sündenböcke abzustempeln.

dp