Neue Drohungen gegen Islamische Weltliga nach dem Mord in Brüssel

Berlin (taz) - Der am Mittwoch vergangener Woche ermordete Imam der Brüsseler Moschee, Abdallah al-Ahdel, war offenbar nicht das einzige Mitglied der Islamischen Weltliga, das Todesdrohungen erhalten hat. Nach Angaben der saudischen Zeitung 'Al Shark al Ausat‘ erhielt der Leiter eines Büros in einer ungenannten europäischen Hauptstadt ähnliche Todesdrohungen.

Zu dem Mord an dem aus Saudi-Arabien stammenden Brüsseler Imam und dem Bibliothekar Salem el-Behir hatte sich am Freitag in Beirut die Untergrundgruppe Organisation der Soldaten des Rechts bekannt. Sollten sich die Meldungen über eine weitere Morddrohungen bewahrheiten, so würde dies die These stärken, daß es sich bei den Tätern um eine pro -iranische Gruppe handelt, die sich dem Kampf gegen Saudi -Arabien verschrieben hat.

Auffällig ist, daß die ersten Erklärungen der Gruppe im Dezember '88 veröffentlicht wurden, zu einem Zeitpunkt, als sich nach dem Waffenstillstand im Golfkrieg eine Wiederannäherung zwischen dem Iran und Saudi-Arabien anbahnte. Bereits in diesem Monat hatten sich die Soldaten des Rechts zu Anschlägen gegen Saudis in der Türkei, Thailand und Pakistan bekannt, bei denen zwei Personen getötet und eine weitere schwer verletzt worden war.

b.s.