ZAB in Bremen-Nord

■ Initiative will Jugendlichen bei Ausbildungsplatz- und Arbeits-Suche helfen / Was ist, wenn ABM nicht mehr ist?

In Bremen-Nord sind die Ausbildungs-Chancen für Jugendliche noch schlechter als sonst in Bremen. Deshalb haben sich die gemeinnützigen außerbetrieblichen Ausbildungsträger schon vor längerem zusammengetan und eine ZAB, kurz: „Zusammenarbeit außerbetrieblicher Aubildungsträger in Bremen-Nord“, gegründet. Ihm gehören die Volkshochschule, der Verein Bremer Bürgerhäuser, das BRAS, das Jugendkutterwerk sowie Angestellten- und Arbeiterkammer an. „Wir stimmen das außerbetriebliche Ausbildungsangebot aufeinander ab und betreuen die Projekte auch ein bißchen“, sagt ZAB-Projektleiter Karl Wöstmann. „Wir sind der Ort, wo die Ausbildungsträger sich treffen“, formuliert das etwas vorsichtiger Benno Savioli.

Die ZAB würde gern Jugendlichen Nachhilfe-Kurse anbieten und in „Vorqualifizierungs-Maßnahmen“ versuchen, Jugendlichen den Eintritt in die Berufsausbildung und von dort in die Arbeitswelt zu erleichtern. In einer „Schleife“ könnten sie gewisse Vorkenntnisse erlangen und feststellen, ob sie für den angepeilten Beruf geeignet sind. Beschäftigungsprojekte könnten den Übergang in die „Arbeitswelt“ er

leichtern.

Über die Defizite in der Berufsausbildungs-Chancen in Bremen-Nord haben die ABM-Leute vom ZAB eine Studie gemacht: Zu wenig Dienstleistungs-Gewerbe, zu wenig Teilzeit -Arbeitsplätze, (nach denen insbesondere Frauen fragen), zu wenig Ersatz für die 20.000 seit 1970 abgebauten Arbeitsplätze. Im Augenblick plant das ZAB ein „Betriebs und Beschäftigungs-Handbuch“ für Bremen-Nord und eine PendlerInnen-Analyse.

Da der ABM-Vertrag eines der drei ZAB'ler schon ganz, zwei halb abgelaufen sind, stellt sich die Frage nach der Perspektive der ZAB. Vom SPD-Unterbezirk (UB) Bremen-Nord erhielten sie dabei Rückendeckung: Der UB will aus der ZAB eine „Arbeitsmarktpolitische Leitstelle Bremen-Nord“ machen, angegliedert an die Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft. Hier sollen Wirtschafts- und Arbeitsressort ihre Programme für Bremen-Nord erarbeiten und „regionale Strukturpolitik“ machen.

Kooperiert werden soll außerdem mit dem Arbeitsforderungs -Zentrum, einem Bremer Projekt zur Koordination von Drittmittel-Anträgen (insbes.) Richtung Brüssel. Ulf Buschman