Konversion statt Produktion

■ Betr.: Beckmeyer- Meldung S. 17, taz vom 7.4.89

In seiner Rede auf der diesjährigen Hannover-Messe begrüßte Bremens Wirtschaftssenator Uwe Beckmeyer die Entscheidung für den Bau des Kampfflugzeuges Jäger 90: „Neben dem Weiterlaufen des Tornado-Programms liefert das Bremer MBB -Werk in diesem Jahr einen Beitrag zum Start der Prototypenfertigung dieses neuen Flugzeugs“, so der Senator wörtlich in seiner Rede. Die Deutsche Friedens-Union bedauert diese Entscheidung für weitere Aufrüstung, die wahrscheinlich hundert Milliarden DM für Rüstungsproduktion festlegen wird, die für andere, zivile Produkte und Arbeitsplätze dann fehlen.

So schafft der Jäger 90 auch keine neuen Arbeitsplätze in Bremen, was der Senator in seiner Rede auch zugibt: “... kann der bremische Beschäftigungsstand im MBB -Unternehmensbereich Marine-und Sondertechnik - 1988 weiterhin etwa 1000 Mitarbeiter-zumindest aufrechterhalten werden.“

Der Wirtschaftssenator handelt deutlich entgegen dem Wunsch der Bürger Bremens, die sich mit ihrer Unterschrift gegen den Jäger 90 aussprechen. Noch im November des vergangenen Jahres haben über 900 Bremer, darunter viele SPD-und GRÜNE Bürgerschaftsabgeordnete den Bau des Jäger 90 in einer Zeitungsanzeige als „teuer, sinnlos und gefährlich“ abgelehnt. Die Deutsche Friedens-Union erwartet, daß sich Bremens Senatoren nicht für Rüstungsproduktion, sondern für Rüstungskonversion stark machen.

Ernst Busche, Deutsche Friedens-Union (DFU)