Top „Was tun“ entfiel

■ StudentInnen entliefen der ersten Vollversammlung des neuen Semesters vorzeitig / Einziges Ergebnis: Hungerstreik unterstützen

Die VV, zu der der Bremer Asta zu Semesterbeginn in die Mensa gerufen hatte, war kurz und erstaunlich. Dabei standen so ergiebige Tagesordnungspunkte an wie der Hungerstreik der RAF-Häftlinge, die Auswertung des Streiksemesters und die Planung der vom Streikrat organisierten Aktivitäten des Sommersemesters, „Kritische Woche“ (17. bis 21. April) und überregionaler StudentInnen-Kongress (21.-23.4.) auf dem Programm.

Es begann schon so klamm. Eine Frau vom Bremer Hungerstreikkomitee -„Die Gefangenen brauchen unsere Solidarität. Solidarität ist eine Waffe!“ - rief zur Demonstration am kommen

den Freitag auf. Mißtrauische Frage aus dem Rund der ungefähr 150 Versammelten, in der Mehrzahl Frauen: Wie war das nochmal mit der Unterstützung des Hungerstreiks durch den ASTA? Der rechtfertigte sich mit der Finanzierung von Hungerstreik-Flugblättern, einer Presseerklärung und dem Aufruf an die Versammlung, den Forderungen des Hungerstreikkomitees zu akklamieren. Was geschah.

Top 2 Aufarbeitung: Sieglinde Gränzer vom autonomen Frauen -und Lesbenreferat (AFuLR) nennt die mehr als 20 feministischen Lehrbeauftragten, die, Frucht des Streiks im Wintersemesters, im Sommer Blocksemi

nare an allen Fachbereichen machen werden, die sich darum bemüht haben.

Der Asta preise im „Treibsand“ die Radikalität des Frauenstreiks, aber „darauf können wir pissen, wenn ihr nicht endlich das Geld überweist“, sprach Sieglinde Gränzer (Beifall) und verlangte die Abstimmung über ihren Vorschlag, den Semesteretat des Frauenreferats von 9.000 auf 12.000 zu erhöhen und außerdem festzulegen, daß „sofortige“ Überweisung nicht, wie letzthin, drei Monate bedeute. Ein Asta-Vertreter wies auf nur noch 5.000 Mark auf dem Asta -Konto und das Unpassende des Ausfalls zu dieser Zeit hin. Ein Student sagte, so aus der la main könne sich nie

mand ein Bild von der Finanzlage machen (Beifall), und es wurde abgestimmt, die Entscheidung auf die nächste VV zu verschieben (27. oder 20.4.), nachdem der Asta einen Finanzbericht vorgelegt hätte. Dafür fand sich eine Mehrheit. Die Minderheit glaubte nicht, daß die Mehrheit eine Mehrheit war: Die Stimmen sollten ausgezählt werden. Und da geschah es: Studenten und Studentinnen erhoben sich in Scharen und verließen die Veranstaltung, die offensichtlich nicht die ihre war. Die zurückbleibenden Auszählenden bestätigten das Abstimmungsergebnis und schlossen die Versammlung. Top 3 „Was tun?“ entfiel.

Uta Stolle