Echt schwach-betr.: "Autofahren ist bequemer", taz vom 31.3.89

betr.: „Autofahren ist bequemer“, taz vom 31.3.89

(...) Die sogenannten Sachzwänge haben also nicht nur bei PolitikerInnen Vorrang, sondern auch bei den RedakteurInnen der taz. Ich bin gespannt auf die nächsten taz-Berichte über das segensreiche Auto: Titel wie „Jedem Deutschen sein Auto“, oder „Freie Fahrt für linke Bürger (wegen Zeitökonomie)“ sind wohl denkbar. Ich für meinen Teil lebe seit drei Jahren ohne Auto; das ist manchmal unbequem aber macht mich zufriedener.

Thomas Uhl, Stuttgart

betr.: dito und Leserbriefe dazu, taz vom 7.4.89

(...) Ich bin auch für einen Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, die das Auto irgendwann mal überflüssig machen. Diese Entwicklung ist eine Notwendigkeit.

Wenn ich aber durch Benutzung des Autos am Tag zwei Stunden Zeit sparen kann, die ich sonst mit mieser Laune eingequetscht im Bus oder wartend auf Anschlußzüge verbringen muß, dann ist doch der Menschheit mehr gedient, wenn ich dank Auto einigermaßen entspannt und gut gelaunt am Arbeitsplatz oder sonstwo erscheine, anstatt genervt aber absolut umweltbewußt.

Wenn jemand will und kann, dann soll er/sie aufs Auto verzichten. Aber denjenigen, die es nicht wollen, das Maul zu verbieten, wenn sie sich über die Abholzung der Regenwälder aufregen, finde ich absolut daneben. Das ist genauso, wie wenn mein Vater meint, ich sollte erst mal mit Rauchen aufhören, bevor ich gegen Kernkraftwerke agitiere. Mit dieser verbohrten, intoleranten, lustfeindlichen Art des politischen Denkens werden wir keinen Schritt weiterkommen.

C.Pahl, Frankfurt