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Koedukation-betr.: "Die Mankos des Knaben in der Kunst", taz vom 8.4.89

betr.: „Die Mankos des Knaben in der Kunst“, taz vom 8.4.89

(...) Frau Aissen-Crewitt, angesichts der Gefahren und realen Kämpfe um die Aufteilung der Weltmeere, die täglich an, auf, in und über ihnen stattfinden, kann ich bei den Jungen kein Manko und ebenso kein „fortschrittliches Verhalten“ bei den Mädchen erkennen. Ich kann nur prinzipiell hoffen, daß die Dortmunder Wissenschaftlerin Sigrid Metz-Göckel, die deshalb „eine konsequente Ausrichtung des Unterrichts - inhaltlich emotional etc. in gleicher Weise an den Mädchen wie an den Jungen“ fordert, nicht zu dem Resümee kommt, daß der Kapitän des Unglücksschiffs Exxon Valdez nicht aus den „Sünden der Männer“, der „Selbstüberschätzung“ (D.Sölle) gehandelt hat. Hat der im Kunstunterricht nur Piraten auf dem Meer gemalt?

Erst am 10.4. lief im WDR die Sendung „Frauenfragen“, in der sich Metz-Göckel zur Koedukation äußerste. Auf die Frage der Moderatorin Frau von Böninghausen, ob sie sich eine feministische Mädchenschule vorstellen könne, bezeichnete die Wissenschaftlerin dieses Projekt als ein „spannendes Experiment“.Ich halte aus eigener Erfahrung, als Sozialpädagoge in sieben Jahren Heimerziehung die Debatte um die Koedukation plus einer Bilanz für viel zu wichtig, brisant und spannend, um sie mit Begriffen wie „Experimenten“ zu überfrachten. Sie muß erst noch geführt werden. (...)

Frank Brede, Dipl.Soz.Päd., Dortmund

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