Foto: Proteste im Süden Jordaniens

Amman (afp) - Seit Dienstag protestieren im Süden Jordaniens die Menschen gegen Preis-, Steuer- und Gebührenerhöhungen, die die Regierung am Sonntag beschlossen hatte. Nachdem am Vortag mehrere tausend Menschen in verschiedenen Städten Geschäfte in Brand gesteckt, Schaufenster eingeworfen und Polizeifahrzeuge demoliert hatten, kam es gestern zu weiteren militanten Demonstrationen. Die Stadt Ma'an, wo die Proteste am Dienstag ihren Ausgang genommen hatten, wurde von der jordanischen Polizei mit gepanzerten Fahrzeugen abgeriegelt; es waren Schüsse zu hören. Über die Ortschaft Tafileh wurde eine Ausgangssperre verhängt. Die Regierung in Amman hatte in der Nacht zum Sonntag beschlossen, Benzin und verschiedene Waren, darunter wichtige Lebensmittel wie Fleisch und Getreide zwischen 20 und 40 Prozent zu verteuern. Jordanien hat sich beim Internationalen Währungsfonds zu Sparmaßnahmen verpflichtet, um sein Haushaltsdefizit zu verringern. Außerdem sollen das Wachstum der Geldmenge begrenzt und die Zahlungsbilanz ausgeglichen werden. Ausgelöst wurden die Demonstrationen in Ma'an von Taxifahrern, die eine Erhöhrung ihrer Transporttarife verlangten, da die Preise für Benzin in der vergangenen Wochen merklich angestiegen waren. Die Regierung erlaubte ihnen prompt, eigene Tarife festzusetzen.

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