Soli-Konzert

■ Punk gegen Isolatonshaft: Die Schlacht/Stop Eating/Dukes of Inset

Wenn es denn in den letzten fünfzehn Jahren eine Musik gegeben hat, die direkt in das Leben ihrer Träger hineinwirkte, dann war das die Musik der Punks. „Punk“ war entstanden als Folge der Perspektivlosigkeit der Jugend in den Industriestaaten einerseits und als Abwehrreaktion auf eine Entwicklung der Rockmusik in Richtung einer Schwulstmusik, die das Lebensgefühl der um eine Zukunft beraubten Jugendlichen nicht mehr ausdrücken konnte, andererseits. So war das damals in den 70ern als allenthalben die Jugendlichen die neue, harte und direkte Musik als die ihre anerkannten. Seitdem ist viel Zeit vergangen, die soziale Breite und Schlagkraft der Punks verlor sich mit den Jahren und Bierflaschen.

Wenn sich heute Freunde der Punks versammeln, dann tun sie das oft nicht nur um die alte Musik wiederzuerleben, sondern auch um ihre Solidarität mit all denjenigen, die von dieser Gesellschaft bekriegt werden, auszudrücken. Wenig erstaunlich, daß sich am Montag im Lagerhaus Schildstraße drei Bands versammeln, um für umsonst und zur Unterstützung der Forderungen der hungerstreikenden Gefangenen ihre laute Musik in die Ohren ihrer Zuhörer zu pusten.

Die Schlacht, eine Bremer Band wird mit einer harten und schnellen Variante der schnellen und harten Musik aufwarten, energetisch, unkompliziert und frisch.

Eher düster wird dagegen die Hamburger Band Stop Eating ihr Set angehen, das mehr von der Depression einer Großstadt geprägt ist, die ihren randständigen Mitbewohnern das Recht auf die eigene Lebensweise nicht zugestehen will.

Von den Dukes of Inset dagegen sagt man, daß sie sich der Independent-Musik verbunden fühlen, dem modernisierten, differenzierteren Ableger der Punk-Musik und sich bemühen, die Kraft und Leidenschaft des Punk zu bewahren, während sie neue musikalische Ufer erobern. ste