„Nicht für Hysterie am 20. April gesorgt“

■ Antifaschistisches Bündnis sieht Aktionen zum Hitler-Geburtstag als „vollen Erfolg“

„Für uns war der 20. April ein voller Erfolg“ - an Selbstlob sparten die WortführerInnen des antifaschistischen Aktionsbündnisses nicht, als sie gestern nachmittag in den Räumen der Kreuzberger Heilig-Kreuz-Kirchengemeinde vor die Presse traten. Durch die Präsenz der Antifas in den Infobüros sowie den Kontrollfahrten in allen Stadtteilen seien, so ließ eine Sprecherin des Aktionsbündnisses wissen, größere Aufmärsche verhindert worden. „Wir weisen die Beschuldigung, wir hätten mit unseren Aktionen am Hitler -Geburtstag für Hysterie gesorgt, ausdrücklich zurück“, erklärte die Antifa-Frau und verwies auf die Übergriffe der Neonazis. Auch in der Art der Aktionen, nämlich der bewaffneten Präsenz, wollten die Antifas keinen Widerspruch sehen. „Natürlich besteht unsere Arbeit nicht darin, Nazis zu hauen. Wir wollen einen politischen Kampf führen“, tönte einer der Antifa-AktionistInnen. Dies mache aber manchmal auch Verteidigung notwendig, denn: „Mit den Skinheads ist absolut nicht zu reden!“ So beschränkten sich die Antifas denn auch lieber auf das Aufzählen der neusten Neonazi -Schweinereien, anstatt die Gelegenheit zu nutzen, ihren politischen Kampf einmal genauer zu definieren. Vielleicht war dies auch zuviel verlangt, denn: Zunächst galt es die eingeworfenen Fensterscheiben der Antifa-Spontan-Demo am Donnsterstag abend zu rechtfertigen. „Natürlich war das nicht geplant, aber so was passiert schon mal, wenn die Leute 'ne Wut im Bauch haben“, meinte der Mann vom Aktionsbündnis lapidar.

cb