„Blöd und beschissen“

■ Junge Fußballfans sammeln Unterschriften gegen die drohende Schließung ihres Bolzplatzes / Heck: „Eigentümer und Eltern müssen aufeinander zugehen.“

Eine lange Liste mit Protestunterschriften mußte gestern Viertelbürgermeister „Hucky“ Heck entgegennehmen - trotz seines „Grippekopps“ und trotz regnerischem Wetters im Freien, auf dem umstrittenen Tiefgaragendach-Bolzplatz im Viertel. „Wir finden es blöd und beschissen, daß der Bolzplatz zwischen Bleicher- und Mozartstraße und Paulskloster eingezäunt wird und nicht mehr betreten werden darf“, beschweren sich die etwa 70 Kinder, die unterschrieben haben.

Auf der Liste steht auch ein Junge namens Nebrot. Das ist aber kein Ausländer. „Richtig heißt der Torben. Der ist noch so klein, daß er seinen Namen noch nicht richtig rum schreiben kann“, klärte Eva Schag den Viertelbürgermeister auf. Zusammen mit ihrer Freundin Han

nah Seeba hat sie die meisten Unterschriften gesammelt.

Währenddessen glich der Bolzplatz gestern eher kleinen Seen. Auf dem größten schwamm - in

sicherer Entfernung von den spielenden Kindern - sogar ein Entenpärchen. Diese Pfützen sind der Grund, warum die EigentümerInnen Schäden an dem Gara

gendach und damit hohe Kosten befürchten. Sie wollen den Platz neu herrichten und dann einzäunen. Dies aber verbietet der Bebauungsplan.

Heck sieht eine Lösung nur, wenn beide Seiten aufeinander zugehen. Nach seiner Auffassung muß der Bolzplatz erhalten, aber von Eltern der spielenden Kinder gepflegt werden. Und: „Der alte Bolzplatz in der Kreuzstraße muß wieder her“, fordert Heck. Dort gehört der Stadt ein größeres Grundstück. Für die Wiederherstellung des Platzes veranschlagt der Viertelbürgermeister etwa 30.000 Mark. Für die Beirats-Kasse zu viel, doch Finanzsenator Grobecker will nur 3.000 Mark zuschießen. oma