Komm, wir gehen ins Maizelt

■ oder: Zeltmission im 14. Jahr / Die DKP feiert Mai und bietet für jede/n etwas / Bier und Würstchen und Rock'n'Roll

Dieses Jahr steht es zum 14. Mal und hat damit nahezu den Rang einer kulturellen Institution Bremens erlangt: das Maizelt. 1975 zur Bürgerschaftswahl langte die DKP in die Vollen - „alle neune“ nannten sie ihr Propagandazelt, initiiert in der Hoffnung, damit den parlamentarischen Durchbruch zu schaffen. Wenn es ihr auch nicht geglückt ist, sich in der Bremer Bürgerschaft zu etablieren, so immerhin auf der Bürgerweide: aus dem Wahlzelt wurde das Maizelt. Das gab einen gewaltigen Schub in Richtung kultureller Breitenarbeit in schöner Übereinstimmung von Form und Inhalt - volksnah und für jedeN was dabei.

Wer darüberhinaus die Nähe zur DKP sucht, kann auch das haben. Im Maizelt herrscht erhöhte Aufnahmebereitschaft und der Neuzuwachs beträgt bis zu fünf

zig Mitgliedern jährlich. Dieses Jahr kann mensch den parteiinternen Infotisch allerdings auch links oder rechts liegen lassen und sich bei diversen Parteien und Ini -tiativen umtun, unter anderem dem Hungerstreikkomitee und den Grünen. Bislang waren es nämlich nur die ausländischen Kollegas, die ihre Infostände im Zelt aufschlagen durften; daß sich dieses Mal weitere dazugesellen, ist auf die dialogbereiten Erneuerer in der DKP zurückzuführen. Allerdings sind im Widerstreit von Beharren und Bewahren einerseits und fortschreitendem Dialog andrerseits auch welche auf der Strecke geblieben. Einige ältere ParteigenossInnen verweigerten dieses Jahr ihre langjährige Mitarbeit im Zelt. Nichtsdestotrotz geht aber alles seinen sozialistischen Gang. Herein zum 1. Mai! rik