Rentner verursachte Allervergiftung

■ Ein 62jähriger ehemaliger Angestellter einer Braunschweiger Maschinenbaufirma hat die Umweltstraftat zugegeben / Zyancali aus der Tragetasche / Ermittlungen gehen weiter

Im Zusammenhang mit der Vergiftung der Aller hat die Kriminalpolizei in Braunschweig am letzten Mittwoch eine weitere Person festgenommen. Es ist ein 62jähriger ehemaliger Angestellter einer Maschinenfabrik in Braunschweig. Der hat inzwischen zugegeben, Ende März 40 Packpapier-Tragetaschen mit Zyankali, Zinkcyanid und Kaliumdichromat in den Fluß geworfen zu haben. Der Inhaber und Geschäftsführer des Maschinenbauunternehmens, ein gebürtiger Deutscher mit amerikanischem Paß, der 1984 die Firma über

nommen hatte, war bereits in der vergangenen Woche verhaftet worden. Er befindet sich noch in Untersuchungshaft.

Gegen den Rentner war schon am Montag Haftbefehl erlassen worden. Er hielt sich aber außerhalb Braunschweigs an einem unbekannten Ort auf und konnte erst bei seiner Rückkehr am Mittwoch festgenommen werden. Der Mann arbeitete noch bis vor kurzem ab und zu in der Braunschweiger Maschinenfabrik und hatte sich nach eigenen Angaben um die Beseitigung der Produktionsabfälle gekümmert. Zu der

Frage, ob der Rentner in Absprache mit dem Firmeninhaber gehandelt hat, wollte Oberstaatsanwalt Karl-Heinz Reinhardt gestern keine Auskünfte geben.

Allerdings sollen die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft fortgesetzt werden. Das schließt sowohl eine erneute Untersuchung der als Tatort infrage kommenden Allerbereiche als auch die Durchsuchung des Firmengeländes mit ein. Nach Darstellung von Oberstaatsanwalt Karl-Heinz Reinhardt ist aber bereits jetzt klar, daß die Giftstoffe von dort stammen. om