TechnikerInnen setzen Streik aus...

...wenn der Senator kommt / „Wir wollen keine Randale wie an der Uni“  ■ 

Foto: Wolfram Steinberg

So richtig hatte das den verschulten „Technikern“ keineR zugetraut. Seit 15 Jahren hatten MaschinenbauerInnen und ElektrotechnikerInnen ihre Gebäude am Neustadtswall und an der Langemarckstraße nicht mehr verbarrikadiert. Und eigentlich hatten sie diesmal auch nur einen „Aktionstag“ machen wollen. Doch gestern hielten sie die Verbindungstüren bereits den dritten Tage zu und ein Zwischenziel hatten sie Donnerstagabend erreicht. Dieses Zwischen-Ziel hieß: Senator Franke möge sich einmal höchstpersönlich zu ihnen hin bequemen. Auf der Sitzung des Unterbezirks-Ost am Donnerstag hatte der Senator die Einladung der zahlreich erschienenen „TechnikerInnen“ angenommen. Am Dienstag, kommt er um 14 Uhr zurVollversammlung. Deshalb soll Dienstag der Streik auch erstmal ausgesetzt werden. Je nachdem, was der Senator erzählt, will die „VV“ über den Fortgang des Ausstands beschließen.

„Wir wollen keine Randale machen“, betont E-Techniker Karl -Adolf Ebner gegenüber der taz: „Wir wollen nicht solche chaotischen Zustände wie an der Uni, wo die Studenten die Wände beschmiert haben. Wir wollen konstruktive Kritik. Allerdings kommen die Medien ja nur, wenn Steine fliegen.“ Seit letzten Montag sind StudentInnen dabei, sich selbst einen Überblick über die Zahlen-Relation „Studierende/Lehrende“ und die Raumsituation zu beschaffen. „Der Hochschulgesamtplan geht von völlig falschen Zahlen aus“, haben sie bereits ihren Nach-Rechnereien festgestellt. Auf keinen Fall wollen sie, daß ihnen zusätzlich noch 700 Studierende vom Fachbereich „Sozialwesen“ reingedrückt werden. Beispielsweise ist der Studiengang Elektrotechnik für 654 Studierende ausgelegt, eingeschrieben aber sind 863.

Unterstützung haben sich die Studierenden von der früheren „Hochschule für Technik“ (HfT) bereits bei der Bremer FDP geholt und beim „Verband Deutscher Ingenieure“ (VDI). Letzteren hatten sie die Türen für einen Vortrag geöffnet und, so Ebner, „seriös für uns geworben“.

B.D.