Tibet-betr.: Leserbrief, taz vom 27.4.89

betr.: Leserbrief,

taz vom 27.4.89

(...) Diese pro-chinesische Sichtweise, die Tibet als Teil Chinas und den Dalai Lama als eine Art theokratischen Despoten benennt, ist weit verfehlt: Bevor die neugeschaffene Volksrepublik China 1949/50 in Tibet einfiel, war es ein völlig unabhängiger Staat. Höchst maßgebliche völkerrechtliche Studien bestätigen dies. Das tibetische Volk ist ein eigenständiges Volk mit seiner eigenen Kultur, Sprache, Religion und Geschichte.

Andauernde Menschenrechtsverletzungen, wegen ihres Glaubens oder um ihrer politischen Überzeugung willen, sowie Massenumsiedlungen von (Han)Chinesen nach Tibet bedrohen das ganze tibetische Volk. Sie werden zur Minderheit in ihrem eigenen Land, ihre Kultur wird zerstört, sie werden von allen politischen Prozessen ausgeschlossen.

Silvia Horbach, Hannover