Erheblicher Unmut

■ AL-Basis verärgert über „Erfolgs„-Erklärungen von Siggi Friess u.a. zur 1.Mai-Demo / Rücktritt gefordert

Die Basis und die Anhängerschaft der AL hat offenbar eine eindeutige Haltung bezüglich der Distanzierung von den Krawallen vom 1.Mai. Die Mehrheit der Parteimitglieder, die sich zu Wort melden, teilt die Meinung von Walter Momper, daß es gelte, einen gewissen Teil der Szene zu isolieren. Aus der Fraktion war zu hören, daß zahlreiche Mitglieder und Sympathisanten telefonisch und schriftlich gar den Rücktritt der 14 AL-Mitglieder gefordert hätten, die in einer Erklärung die Demonstration als Erfolg für die Linke bezeichnet hatten.

Im Basisbüro der Partei wurde bestätigt, daß allgemein Verärgerung und ein „erheblicher Unmut“ über die Erklärung herrschten. Nachdem der Delegiertenrat letzte Woche aber sehr eindeutig Stellung zu den Ereignissen am 1.Mai bezogen habe, sei nicht mehr von Rücktrittsforderungen die Rede.

Die Bundestagsabgeordnete Siggi Fries, Mitunterzeichnerin der Erklärung, die u.a. auch von GA-Mitglied Mutscheller und Ex-Pressesprecher Noe unterstützt wurde, hatte letzte Woche auf dem Delegiertenrat ihre Erklärung dahingehend interpretiert, daß sich das Wort „Erfolg“ nur auf die große Anzahl der Demonstrationsteilnehmer bezogen habe. Inzwischen erklärte die Parlamentarierin auf einer Sitzung des GA am Freitag, sie wolle die Mehrheitsmeinung der AL in einem Redebeitrag im Bundestag vortragen. Das wollte ihr der Geschäftsführende Ausschuß der AL aber doch nicht zumuten und beschloß, daß ihr Fraktionskollege German Meneses für die AL sprechen solle.

RiHe