U N V E R B R E M T Streik-Ferien

■ Wie lahmen Lehrern Streiklaune zu machen wäre

Erst kommen die Sommerferien, dann die Herbstferien, dann Weihnachtsferien, Zeugnisferien, Osterferien, Pfingstferien... Das Schul-Jahr eines Paukers ist klar gegliedert. Da fällt es natürlich schwer, auch noch einen Streik einzuschieben. Allerdings bietet die Gewerkschafts -Forderung nach 200 Neueinstellungen bei Verkürzung der eigenen Arbeitszeit diesmal doch das richtige Verhältnis ego - und altruistischer Interessen, um selbst einem Lehrer das Streikherz hüpfen zu lassen.

Nein, es war mal wieder nichts. Resigniert muß nun auch die Gewerkschaft passen. Trotz vollmundig beklagtem „80prozentigem Tarifbetrug des Senats“, die Basis will nicht kämpfen. Ein Tag Streik und einmal Lohnabzug, das reicht erstmal für dieses Schuljahr. Die arbeitslosen KollegInnen sind nächstes Jahr schließlich auch noch arbeitslos und freuen sich auch dann noch über Solidarität.

Eine Chance der lahmen Basis doch noch Streiklaune zu machen, hat die GEW allerdings verpaßt. Alle würden mitmachen, keiner hätte Nachteile zu fürchten: die Pfingstferien, eine ideale Zeit für Lehrerstreik. Wiederholung im Sommer, Herbst und Winter nicht ausgeschlossen.

Dirk Asendorpf