„Rückkehr zur Vernunft“

■ Abbruch des Hungerstreiks begrüßt / Chance nutzen, um Gespräche fortzusetzen

Gestern brachen in Berlin die RAF-Gefangenen Gabriele Rollnick und Angelika Goder ihren Hungerstreik ab. Gabriele Rollnik und Angelika Goder waren vor einigen Tagen ins Haftkrankenhaus Moabit verlegt worden. Frau Rollnik befand sich 73 Tage und Frau Goder 38 Tage im Hungerstreik. Justizsenatorin Jutta Limbach (SPD) begrüßte die Entwicklung, weil so die vielfältigen Gespräche fortgesetzt werden könnten, die schon in letzter Zeit nach und nach einen Verständigungswillen deutlich gemacht hätten. Die AL erneuerte ihre Forderung an die SPD-regierten Länder und den rot-grünen Senat, die Bildung einer großen Gruppe von mindestens acht Personen anzubieten und die Bereitschaft zu erklären, weitere Gefangene aus CDU-Ländern aufzunehmen. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Eberhard Diepgen, begrüßte den Abbruch des Hungerstreiks als „Rückkehr zur Vernunft in einer von Irrationalität geprägten Auseinandersetzung“. Der Versuch der Gefangenen, über eine Polarisierung gesellschaftlicher Gruppen staatliche Organe zu veranlassen, ihnen weitere Vorzugsbehandlungen zu gewähren, sei von der Mehrzahl der Bundesländer mit „Festigkeit und Überzeugungstreue“ beantwortet worden. Diepgen forderte, daß die RAF-Häftlinge ihre internen Kommunikationsmöglichkeiten „zu einem Dialog über ihre Umkehr nutzen und sich von der Gewalt und ihren Taten glaubwürdig distanzieren“.

dpa (Siehe Bericht im aktuellen Teil)