„Im Zeichen der Jungfrau“ im Kino:

■ Sterne lügen nicht

„Zwischen uns steht eine ganze Menge und nichts davon ist gut.“ Nick Starkey (Kevin Kline) ist durch mit seinem Bruder Frank, daran läßt er keinen Zweifel. Frank (Harvey Keitel) ist der Polizeipräsident von New York City und somit nicht gerade ein Ausbund an Korrektheit - sonst wäre er wohl Streifenpolizist. Nick läßt sich dazu überreden, wieder bei der Polizei mitzuarbeiten - andersherum wäre wohl kein vergnüglicher Film daraus geworden.

Pat O'Connor, Ire und Regisseur von Cal und Stars and Bars hat bei seiner zweiten Amerika-Arbeit nichts anbrennen lassen. Ein wichtiger Produzent, ein erfolgreicher Drehbuchautor und eben der brüllend komische Kevin Kline sind die Garanten des Erfolges seiner letzten Produktion Im Zeichen der Jungfrau. Kline, der eigentlich ernster Shakespeare-Bühnenschauspieler war, schnattert sich mit frechen durch die Handlung und manchmal fast um Kopf und Kragen. Es gilt, einen Serienmörder zu fassen, und dazu braucht es der ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden des Nick Starkey.

Der Ein-Fisch-namens-Wanda-Otto sucht sich eigene Mitarbeiter („Brauchst 'n Job?“ „Was ist 'n Job?“ „Arbeiten für Geld.“ „Für Geld ???“) und verfolgt wichtige Zeuginnen vom Begräbnis („Sie waren die Schönste auf der Beerdigung“) und sinniert über das Leben („Wer genial sein will, muß eins sein mit dem Universum“). Wie recht er hat, denn der Mörder ist ein Astrologiefreak. In beinahe Poe'scher Manier pirscht sich Nick mit Computer und Chuszpe ins Labyrinth der mörderischen Beweggründe. Daß die Stadtkarte Manhattans schließlich im Verbund mit dem Sternkreiszeichen der Jungfrau das show down einleitet, konnte niemand wissen, aber immerhin verleiht es dem deutschen Titel seinen Namen. Und Kevin Kline ist ohnehin immer einen Kinobesuch wert. Jürgen Franck

UT um 15, 17.30, 20 Uhr