Droge Nr. 2: Kaffee

■ Auch im letzten Jahr „Volksgetränk Nr. 1„/ Jede zweite Tasse Kaffe in der BRD kommt aus bremischen Röstereien

Der Kaffee war auch im vergangenen Jahr das Volksgetränk Nummer eins und dabei so billig wie vor 20 Jahren. Jeder Bundesbürger verbrauchte nach Angaben des Vorsitzenden des Kaffeevereins Bremen, Klaus Claussen, im Schnitt fast acht Kilo Kaffee zu einem Durchschnittspreis von 8,19 DM pro Pfund. Aufgebrüht entspricht das einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund 180 Litern. Im Jahr zuvor waren es 178 Liter gewesen. Insgesamt gaben die privaten Haushalte in der Bundesrepublik 1988 angesichts der um etwa sechs Prozent gesunkenen Durchschnittspreise für Rohkaffee 5,5 (6,0) Milliarden DM aus. Anfang Mai 1989 lag der Preis für ein Pfund Kaffee im Schnitt bei 8,51 DM.

Nach wie vor wird der Kaffeemarkt in der Bundesrepublik zum großen Anteil von Röstkaffee bestimmt. Nur sieben Prozent entfielen auf Kaffeeextrakt. Immer beliebter werden von Natur aus milde Kaffees oder veredelte

Schonkaffees. Zu dieser Produktkategorie gehöre bereits jede zweite Tasse Kaffee, sagte Claussen. Die Röster profitierten nach Angaben des Kaffeevereins 1988 von einem generell niedrigen Rohkaffeepreis.

Im vergangenen Jahr wurden über die bremischen Häfen mit knapp sechs Millionen Sack Rohkaffee im Generalhandel rund acht Prozent mehr Kaffee eingeführt als 1987. Dagegen seien die Gesamt-Netto-Einfuhren von nicht entcoffeiniertem Rohkaffee nur leicht gestiegen. Vom gesamten Kaffeesteueraufkommen von 1,75 Milliarden DM kam mit 673 Millionen DM das Gros aus Bremen als „Verarbeitungsplatz Nummer eins“. Nach wie vor werden nach Angaben des Bremer Kaffeevereins rund 50 Prozent des in der Bundesrepublik konsumierten Kaffees von bremischen Röstereien abgesetzt. Bremen sei das Zentrum der europäischen Kaffeeveredelung.

dp