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„Wir sind gegen das System“

■ Leszek Moczulski ist Führer der nationalistischen „Konföderation unabhängiges Polen“ (KPN)

taz: Wie ist Ihr Verhältnis zur Solidarnosc?

Moczulski: Unsere formalen Beziehungen zum Bürgerkomitee sind gut. Das Komitee hat ja ausdrücklich erklärt, daß es unser gutes Recht ist, eigene Kandidaten aufzustellen. Auf unterer Ebene ist das etwas anderes. Unsere Leute sind der Ansicht, daß Solidarnosc am runden Tisch 65 Prozent der Macht abgegeben hat.

Man kann das auch umdrehen. Solidarnosc hat am runden Tisch 35 Prozent erkämpft, und KPN macht sich das jetzt zunutze.

Wenn es so wäre, wäre der runde Tisch überflüssig gewesen. 1980 kamen wir auch ohne ihn aus und haben trotzdem unsere Kandidaten aufgestellt. Außerdem haben Solidarnosc -Funktionäre ja immer gesagt, die 65-Prozent-Wahlen sind der Preis für die Zulassung von Solidarnosc. Solidarnosc tritt nicht an, um für die Unabhängigkeit zu kämpfen, sondern um mit der Regierung zu reden. Das impliziert die Anerkennung der Zugehörigkeit Polens zum sowjetischen Lager und das Recht der PVAP auf Machtausübung. Wir sind gegen das System. Wir hüten uns davor, Solidarnosc-Kandidaten anzugreifen, hingegen schreiben manche Solidarnosc-Organe ganz offen, daß es ihnen mißfällt, daß wir auch kandidieren. Aber das sind geistige Überbleibsel des totalitären Systems. Im Westen käme wohl keiner auf die Idee, sich zu beklagen, daß sich auch noch eine andere Partei an den Wahlen beteiligt. Solidarnosc kriegt Wahlbüros, Zeitungen, die an den Kiosken verkauft werden, unsere Zeitungen werden im Untergrund gedruckt und verkauft.

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