Grünes Licht für Turbokuh?

Berlin (taz) - Die EG-Kommission wird möglicherweise noch diese Woche das umstrittene Rinderwachstumshormon BST zulassen. Der Bonner Verbraucherinitiative liegen Hinweise vor, daß grünes Licht aus Brüssel unmittelbar bevorstünde. Der Kampagne gegen das Wachstumshormon, das als Leistungsspritze zu einer erhöhten Milchleistung der Kühe führen soll, haben sich bisher mehr als 50 Organisationen angeschlossen. Kampagnensprecher Gerd Billen: „Wir werden nicht zulassen, daß die Milch zum Objekt gentechnologischer Panschereien wird.“

Zum „Internationalen Tag der Milch“ präsentierte die Bonner Verbraucherinitiative eine Umfrage unter 250 bundesdeutschen Molkereien. Die Betriebe seien angeschrieben und nach ihrer Meinung zum BST-Einsatz befragt worden. Die Reaktionen seien dabei eindeutig gewesen: Knapp 90 Prozent der Rückantworten hätten sich gegen den Einsatz von Rinderwachstumshormon ausgesprochen. Gerd Billen: Die Umfrage zeige, daß nicht nur Verbraucher und Bauern BST ablehnen, sondern auch der größte Teil der Milchverarbeiter.

Durch den BST-Einsatz kommt es nach Aussagen der Kritiker verstärkt zu Fruchtbarkeitsproblemen, Stoffwechselstörungen und Euterentzündungen der Tiere.

-man