Streik bei Wiwis

■ Befürchtung: Co op will Studiengang kaufen Studenten wollen gemeinsames Grundstudium

Einen neuen Studiengang soll ihr Fachbereich bekommen und 2,3 Millionen Mark von der Wirtschaft dazu, aber die StudentInnen des Fachbereichs Wirtschaft der Hochschule Bremen sind alles andere als begeistert von diesen Neuerungen. Hinter der Freigiebigkeit des Verbandes des deutschen Einzelhandels, die von der Co-Op maßgeblich beeinflußt sein soll, vermuten sie den Versuch der Einflußnahme auf Studienbedingungen. Das Geld wird nämlich nur für den neu zu schaffenden Studiengang „Management im Handel“ fließen, „normale“ BWL-StudentInnen gehen leer aus.

Gerade dieser Studiengang aber ist Gegenstand der studentischen Kritik. Zwischen Inhalt und Organisation des Studiums der HandelsmanagerInnen sehen sie Widersprüche. Ihrer Ansicht nach überschneiden sich die Inhalte der verschiedenen Studiengänge, sodaß ein gemeinsames Grundstudium im Bereich Wirt

schaft möglich wäre. Doch ungeachtet der tatsächlichen Studieninhalte will der Handel nur den neuen Studiengang fördern . Für die StudentInnen Indiz dafür, daß es um konkrete Einflußnahme und nicht um allgemeine Hochschulförderung geht. „Dazu kommt noch, daß im neuen Studiengang zwei Praxissemester vorgesehen sind, für die kein Anspruch auf Bezahlung besteht und im Fachbereich umsonst 'Fallstudien‘ für Unternehmen erstellt werden sollen“, so kritische StudentInnen.

Um gegen diese Entwicklung vorzugehen, war gestern Streik -und Aktionstag im Fachbereich Wirtschaft, an dem sich ca. 150 StudentInnen beteiligten. Ein Ergebnis der Diskussionen: Hochschulkanzler Henkel steht der studentischen Forderung nach gemeinsamen Grundstudium zumindest nicht ablehnend gegenüber. „Die Hardliner sitzen in der Fachbereichsleitung“, so ein Student.

ms