Honduras: „Invasion von US-Sekten“

Tegucigalpa (afp) - Von den USA gehe eine regelrechte Invasion religiöser Sekten nach Honduras aus, die unerwartete Ausmaße erreiche, beklagte sich am Mittwoch das katholische Episkopat des Landes in Tegucigalpa. „Das Vordringen dieser Sekten stellt eine Aggression dar, denn bewußt oder unbewußt sind sie Träger und Sprecher einer Eroberungsideologie und des Yankee-Neokolonialismus“, sagte der Sprecher der honduranischen Bischofskonferenz, Luis Santos. Er fügte hinzu, daß der US-Geheimdienst CIA diese Gruppen mit Millionenbeträgen fördere. Die CIA-Agenten ließen diese „Wirtschaftshilfe“ den US-Pastoren zukommen, die ihrerseits den Anti-Katholizismus predigten und ideologische und politische Ziele verfolgten. Er selbst habe erst kürzlich gegen einen selbsternannten „Diener Gottes“ Klage erhoben, der honduranischen Priestern vorgeworfen hatte, Kommunisten zu sein. Er mußte diese Aussage jedoch zurückziehen. Nach Darstellung von Santos hat die Armee die „Invasion der Sekten“ begünstigt. So seien 1975 Priester, Mönche und katholische Laien aus dem westhonduranischen Departement Olancho ausgewiesen worden, während Gruppen von 75 Sekten dort bleiben durften.